Nachdem ich letztens über Beobachtungen in meinem Garten geschrieben habe, geht es jetzt um einen Wald.
Heute, am 1. September war ich bei bis zu 28 Grad im Wald unterwegs.
Er kann schön sein, aber eben auch sehr trocken, wie hier das Gras, und kaum wieder zu erkennen. Es gibt viel zu beobachten. Disclaimer: ich bin keine Försterin, dass sind nur meine Beobachtungen, ohne dass ich da Fachfrau bin. Korrekturen nehme ich gerne entgegen.
Das hier ist ein Teich:
Und das auch:
Die gelten beide auch offiziell nur als „temporär“, aber doch als „dauerfeucht“. Und hier ist bis auf den tonigen Boden kaum mehr Unterschied zum restlichen Wald zu erkennen. Feucht ist da jedenfalls nichts mehr.
Letztes Jahr hatten sich die Traubeneichen zur Eichelmast verabredet (oder/auch die Stieleichen, kann die nicht so auseinander halten), dieses Jahr sind es die Roteichen:
Und während die vielen Eicheln letztes Jahr auch zu vielen Sämlingen geführt haben (dazu später mehr), auch wenn viele auch schon grün abgeworfen waren. sehen die Eicheln dieses Jahr von innen so aus:
Ziemlich angeknabbert, aus einer kam mir auch eine dicke Made entgegen (ohne Foto). Oder sie waren gleich hohl, knackten trocken beim drauf treten.
Der Wald hat viele Kiefern (die anzupflanzen wurde vor 150 Jahren für eine gute Idee gehalten). Ich habe immer gedacht, Kiefern halten viel Trockenheit aus, jedenfalls kenne ich sie zum Beispiel von trockenen Gebieten am Mittelmeer. Aber die scheint es mit am Meisten erwischt zu haben:
Dort wo ein großer Windbruch in einer Kiefernpflanzung war, lässt sich auch gut erkennen, wie der Wald nachwächst:
Es ist etwas schwer zu erkennen, da stehen jedenfalls ein paar übrig gebliebene Kiefern und dazwischen wachsen kleine Ahornbäume, die auch schon gut Menschenhöhe erreicht haben und recht fit zu sein scheinen. Da sortiert sich also schon, was unter den gegebenen Bedingungen gut nachwachsen kann. Irgendeine gezielte Aufforstung, wie sie jetzt gefordert wird, ist da jedenfalls nicht nötig. Das spart maximal den Waldbesitzenden ein paar Jahre Zeit zum Wachsen, bringt dafür aber das Risiko, dass die falschen Baumarten gewählt wurden und das Ganze dann doch nichts bringt.
Hier mal ein paar Beispiele, wie sich unterschiedliche Baumarten beim Nachwachsen so machen:
Richtig schwer tun sich oft Eichen. Ich sehe sie oft mit so einem grauen Belag (Mehltau?), und oft auch vertrocknet. Manchmal kommen sie aber gut zurecht:
Und hier schon im Hintergrund zu sehen, die Überlebenskünstlerin Robinie:
Wer es auch oft sehr gut schafft, sind die oben schon gezeigten Ahörnchen:
Es gab auch an ein paar Stellen ganze Teppiche von kleinen Eichensämlingen. Davon habe ich leider kein Foto. Aber da haben die Eichen letztes Jahr mit ihrer Kraftanstrengung schon Erfolg gehabt.
Insgesamt sieht der Wald aber wirklich traurig aus:
Es fühlt sich nicht mehr richtig wie Wald an, und zusammen mit dem grauen, aber trockenen Wetter hatte es wirklich etwas postapokalyptisches. Es wurde dann auch noch gewittrig dunkel, aber so wie die letzten Wochen schon meistens, zogen die Wolken wieder weiter und schenkten dem Wald keine Erleichterung.
Der abrundende letzte Satz muss hier wohl leider fehlen. Es ist einfach so traurig wie es aussieht. Die Natur hat Kraft, und passt sich an und bereitet sich auf das Auffüllen der entstehenden Lücken vor, aber da ist eben wirklich etwas ziemlich grundlegend kaputt. Und es wäre zu vermeiden gewesen.